Wer ein Image oder eine Marke aufbauen will, braucht Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit. Dafür benötigen Sie einen Plan, ein Konzept, wonach Sie täglich, wöchentlich, monatlich etwas Image bildendes tun und dann darüber berichten. Sie überlegen sich, was Sie wann, wo, wie, in welchem Medium und zu wem sagen. Das heißt, Sie haben sich im Vorfeld Gedanken gemacht, was Sie wollen, wohin Sie wollen, welches Image Sie haben wollen. Sie haben eine positive Aufbaustrategie für Ihre PR und Ihre Reputation.
Wichtige Überlegung: Was und wohin wollen Sie?
Viele Menschen wissen genau, was sie nicht haben wollen. Der nächste Schritt, nämlich: „Was will ich stattdessen? Was will ich wirklich?“, ist der Entscheidende. Kinder haben damit kein Problem. Sie wissen meist sehr genau, was sie wollen.
Vielleicht sollten wir diese Überlegungen auch im Hinblick auf die offensichtlich gewordenen Abhör- und Überwachungsskandale anstellen. Es hätte uns ja nicht wirklich zu überraschen brauchen. Der britische Autor George Orwell hat es bereits 1949 in seinem Roman „Nineteen Eighty-Four“ vorweg genommen. „Big brother ist watching you!“, hieß es dort. Vielleicht haben sich einige Herrschaften dort Anregungen geholt. Orwell nannte die Überwachungsorganisation nicht „Freunde“, sondern „Bruder“. Die Science Fiction hat uns inzwischen eingeholt. Wäre ich gehässig, würde ich sagen: Sollen sie doch an den Aberbillionen Daten ersticken!
Freie Meinungsäußerung und Achtung der Menschenwürde
Ich plädiere dafür, dass wir etwas tun, das wir in ähnlicher Form auch in der PR machen: Fragen Sie sich nicht: „Was wollen wir nicht?“, sondern: „Was wollen wir?“ Natürlich will ich eine sichere Umgebung. Ich will keine paranoiden Fanatiker und keine verfolgungsgeplagten Politiker. Ich möchte Volksvertreter, die meine Interessen wirksam vertreten. Ich will frei meine Meinung sagen, ich will in der Öffentlichkeit präsent sein und ich wünsche, dass meine Integrität und Menschenwürde geachtet wird! Ich fordere ein Recht auf Kommunikation und dass meine Daten sicher übertragen werden. Ich will eine sichere mediale und elektronische Kommunikation. Und ich möchte Hilfsmittel und einen Staat, die dies gewährleisten. Ich erinnere hiermit unsere gewählten Politiker daran, dass die Achtung der Menschenwürde und die freie Meinungsäußerung in unserem Grundgesetz steht. Und das Grundgesetz gilt hierzulande für alle, nicht nur für führende Minister.
Forschung verspricht Datensicherheit
Es scheint ein Wettrennen zu geben zwischen denen, die von allen alles wissen wollen und denjenigen, die das wirksam verhindern wollen. Heute erreichte mich eine Meldung der Informatik-Forschung der Universität des Saarlandes. Ein Saarbrücker Informatikprofessor beschäftigt sich unter anderem mit neuartigen kryptographischen Techniken, die persönliche Daten im Internet sicherer machen, um damit die Privatsphäre der Menschen in der digitalen Welt zu schützen. Ich wünsche ihm und allen, die es ihm gleich tun, viel Erfolg! (Hinweis: Der Artikel auf der Webseite von uni-saarland ist inzwischen leider nicht mehr online).
Ein Image kann man auch verspielen!
Zum Schluss noch einige Worte zum Thema Image und wie Image-Aufbau gründlich schief gehen kann: Wir haben gerade ein schönes Beispiel dafür, wie die Politik-Elite eines Landes bzw. zweier Länder, von denen man das nicht geglaubt hätte, ihr Image weltweit verspielen. Frei nach dem Motto: Tue Ungebührliches, Schlechtes und Verbotenes, übertreibe dabei noch kräftig und verheimliche alles! Nun ist es doch aufgeflogen, weil sich nicht alle den Mund verbieten lassen. Und die ganze Welt redet darüber! Dummerweise nicht so, wie sich das die betreffenden Staatenlenker gewünscht hätten. Wer es also bisher noch nicht gemerkt hat: Wir leben im Informationszeitalter.