Ein Internationaler Tag des Toilettenpapiers klingt skurril. Doch dieses Jahr hat Toilettenpapier viele Wochen lang eine besondere Rolle gespielt. Die Menschen kauften und hamsterten Klopapierrollen, als hinge ihr Überleben davon ab.
Es gab viele Toilettenpapier-Gedenktage dieses Jahr
Während der ersten Wochen des Corona-Lock-Downs setzte ein regelrechter Sturm auf Toilettenpapier ein. Eine skurrile Angst ging um. Was tun, wenn die Geschäfte schließen und man kein Hygienepapier mehr hat? Es war fast, als hinge das Überstehen der Corona-Krise von den Klopapierrollen ab.
Das Erstaunliche ist, dass die COVID-19-Krise am Toilettenpapierverbrauch nur wenig verändert hat. Eine jüngste Verbrauchsauswertung zeigt, dass wir dieses Jahr nur unwesentlich mehr an Hygienepapieren verbraucht haben als in früheren Jahren. Es war also mehr Panik als tatsächlicher Engpass!
Wer hat das Klopapier erfunden?
Wer hat eigentlich das Klopapier erfunden? Und wer hat den Internationalen Tag des Toilettenpapiers erfunden? Erfunden haben das Toilettenpapier wahrscheinlich die Chinesen. Chroniken und Literatur erwähnen die Benutzung von Toilettenpapier erstmalig im sechsten Jahrhundert. In großer Menge hat China ab dem 14. Jahrhundert Toilettenpapier produziert. Der kaiserliche Hof habe damals besonders weiches und parfümiertes Toilettenpapier geliebt, heißt es.
Das perforierte Papier von der Rolle
Heute ist Toilettenpapier meist auf Papphülsen aufgewickelt und hat eine Perforation, damit es leichter abgerissen werden kann. Das war jedoch nicht immer so. Während wir in Deutschland in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg Krepp-Papier benutzt haben und in der Nachkriegszeit vielerorts noch geschnittenes Zeitungspapier üblich war, waren die Amerikaner und Engländer schon weiter: Die US-Amerikaner kannten schon Mitte des 19. Jahrhunderts industriell hergestelltes Toilettenpapier in Form von einzelnen Blättern in einer Schachtel. Und Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten die Engländer das perforierte Papier von der Rolle.
Geldscheine und Herzchen am laufenden Meter
Heute ist Toilettenpapier schon fast sophisticated: Es gibt verschiedene Weiche-Grade, man findet es in verschiedensten Farben, sogar phosphorizierend, bedruckt mit Texten, mit Bildern, mit Geldscheinen, Herzchen. Wer online sucht, findet sogar Klopapier mit einem bekannten amerikanischen Politiker bedruckt. Und das heute übliche Toilettenpapier zerfällt in der Kanalisation.
Warum ein Internationaler Tag des Toilettenpapiers?
Wann genau der Internationale Tag des Toilettenpapiers entstand, ist nicht bekannt. Erfunden wurde er angeblich, um jährlich an die tägliche Nützlichkeit und Unentbehrlichkeit dieses Hygienepapiers zu erinnern. Auch wenn es viele Nationen und vor allem südliche Länder gibt, die Klopapier nicht kennen oder zumindest nicht in der Kanalisation haben wollen.
Oder doch lieber Dusch-WCs?
Wirklich sophisticated sind heute die voll-digitalisierten Toiletten mit Dusch-WC. Sollte die ISH-Messe im nächsten Frühjahr stattfinden, können wir das Modernste vom Modernen, das es an WCs und Badausstattung gibt, dort besichtigen und ordern. Doch auch heute schon gibt es die modernen Badausrüstungen bei den Händlern und in den Badausstellungen. Also Wasser statt Papier.
Solange wir solche Toiletten nicht haben und solange die COVID-19-Pandemie noch andauert, werden wir wohl weiterhin größere Mengen an Klopapier kaufen und horten. Für alle Fälle!
Übrigens: Der Welttag des Händewaschens ist am 15. Oktober 2020!
Ein Museum mit Klopapiergeschichten
Wenn Sie sich im Detail für Klopapiergeschichten interessieren, dann besuchen Sie doch einmal die entsprechende Ausstellung zu Toilettenpapiergeschichten im Industriemuseum „Alte Dombach“ in Bergisch Gladbach.
(Quelle Fotos: Vorschaubild: Angelika Albrecht, Beitragsbilder: Pixabay)