Sprache ist in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das zentrale Werkzeug. Und Deutsch ist nicht immer einfach. Selbst ich stolpere manchmal über meine eigenen Dialekt-Prägungen. Unsere Sprach-Wächter haben sich große Mühe gegeben, die deutsche Sprache zu reformieren. Mit dem Ergebnis, dass nun alle schreiben wie sie wollen.
Dabei hätten die Hüter der Sprache eigentlich nur bei Mark Twain nachschlagen müssen. Mark Twain machte schon vor 150 Jahren Vorschläge zur Vereinfachung des Deutschen.
Twain hätte im Deutschen zuallererst den Dativ abgeschafft. Er meinte, der Dativ bringe den Plural durcheinander. Was er dabei jedoch übersehen hat: Die Rheinländer brauchen den Dativ! Den Genitiv haben sie nämlich bereits abgeschafft. „Oma´s Haus“ existiert hier nicht (Genitiv), allenfalls noch „dat Huus vunnä Omma“. Im Rheinland ist es normalerweise ein Dativ-Haus „dä Omma sing Huus“, (im Schwäbischen heißt es etwas korrekter „der Oma ihr Haus“). Wo käme man hier also ohne Dativ hin?
Außerdem schlug Twain vor, man solle die Verben im Satz so weit nach vorne rücken, dass sie mit bloßem Auge noch erkennbar seien. Am besten gefällt mir sein Vorschlag, das Vokabular zu straffen. Ein ungewöhnlicher Vorschlag eines Schriftstellers. Mark Twain fand nämlich, es gäbe nur wenige wirklich nützliche Wörter im Deutschen. Er meinte, mit den Worten Schlag und Zug könne man eigentlich alles ausdrücken. Dann hätte er noch einige Verben behalten und den gesamten übrigen Wortschatz hätte er gestrichen.
Eine interessante Vorstellung. Zumindest wäre die deutsche Sprache dann sehr übersichtlich und die Rechtschreibung wäre einfacher. Allerdings würde die Verständlichkeit wohl etwas darunter leiden. Und ich finde, das wäre schade. Vor allem, wenn man gerne schreibt.